Unsere Geschichte

Geschichten aus der Gründerzeit.

Geschichte

Gründung des ASV-Ladbergen

Begonnen hatte alles 1936, als sich eine Gruppe von Ladbergern zum sog. „Fischkabinett“ zusammenschloss. Dabei war unmittelbar vor und während des Zweiten Weltkrieges nicht immer ganz voneinander abzugrenzen, ob es mehr der Jagdtrieb oder der Hunger war, der die Beteiligten dazu veranlasste, den Fischen im Ladberger Mühlenbach nachzustellen. Die Fangmethoden waren mit den heutigen nicht vergleichbar. Mit Angeln stand man weitestgehend auf verlorenem Posten, weil die auf dem Markt angebotenen Schnüre zu dünn, die Haken zu klein waren. Gefischt wurde daher vornehmlich mit Stellnetzen. Als am 19. Februar 1967 der Angelsportverein (ASV) Ladbergen offiziell ins Leben gerufen wurde, hatte das Angeln in Ladbergen schon eine lange Tradition.

Im Sommer – bei Niedrigwasser – wurden ganze Kölke eingedämmt und anschließend mit Wannen leer geladen. Ein weit verbreitetes Fanggerät auf den Hecht war zur damaligen Zeit auch die sog. „Schlinge“. Besonderer Beliebtheit erfreute sich das jährlich wiederkehende Gemeinschaftsangeln am Mühlenbach. Das Gelingen des Unternehmens war allerdings weitestgehend abhängig vom Wohlwollen des Müllers in der Dorfmühle, die großen Flutwehre zu öffnen. Sonst war den Fischen nicht beizukommen. Da die Wasserkraft äußerst wertvoll war, ließ er jedoch nur dann mit sich reden, wenn am Wochenende der Wasserstand so niedrig war, dass das Restwasser zum Antreiben der Turbinen nicht mehr ausreichte.

Ladberger Mühlenbach 1950

Die Angler versuchten ihrerseits den Pegelstand des Wassers zu beeinflussen, indem sie kurz vor dem eingeplanten Termin so viele Kornsäcke zum Mahlen anlieferten, dass durch den Verbrauch des Nutzwassers der Wasserspiegel auf den gewünschten Stand absackte. Waren die Stauwehre hochgezogen, rückten die Beteiligten den Fischen mit Haken, Stöcken, Netzen und Steckhämmern zu Leibe. Schon zwei Stunden später wurden die Wehre wieder gesetzt, sodass sich die Wasserräder am Montag wieder drehen konnten. Der Müller wurde mit einer Flasche Schnaps und einem bescheidenen Geldbetrag entlohnt, die meist reichhaltige Beute unter den Beteiligten brüderlich geteilt. Noch heute wissen die Älteren unter den Anglern so manche Anekdote aus alten Zeiten zu erzählen.Im Jahre 1949 wurde aus dem alten „Fischkabinett“ die „Angelgemeinschaft Ladbergen“. Neben dem Ladberger Mühlenbach und dem Lengericher Aa-Bach wurden weitere Gewässer angepachtet, u. a. der Waldsee – den älteren Ladbergern bekannt unter dem Namen „Lehmkuhle“ – sowie eine Teilstrecke des Brochterbecker Aa-Baches. Von nun an rückte das Angeln als Sport immer mehr in den Mittelpunkt. An Fischen gab es nach wie vor keinen Mangel. Das änderte sich erst mit einer stark zunehmenden Zuleitung von Abwässern in die Bäche sowie durch Regulierungsmaßnahmen an den Gewässern im Zuge der Flurbereinigung Ende der 60er Jahre.
Mit der Umwandlung der Angelgemeinschaft in den eingetragenen Verein „ASV Ladbergen“ änderte sich nicht nur der Name. Die Ausübung des Angelsports wurde immer mehr einer strengen Regelung unterzogen. Nur demjenigen durfte ein gültiger Angelschein ausgehändigt werden, der sich zuvor erfolgreich einer Angelprüfung unterzogen hatte. Unter anderem erarbeitete man eine Gewässerordnung, nach der sich die Angler zu richten hatten. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass jeder Angler eine Fangergebnisliste führt, in die das Fangdatum, Menge und Art der gefangenen Fische, deren Gewicht sowie das Fanggewässer einzutragen sind. An technischem Gerät mangelt es längst nicht mehr.

Ladberger Mühle 1930

Erfreulich ist auch, dass das Angebot der beangelbaren Gewässer mit der Zeit erheblich erweitert werden konnte. Neben den oben schon erwähnten Gewässern sind eine Teilstrecke der Glane, der Stockdiek-See, der Setteler See, der Buddenkuhl-See und der Fischteich am Gaorendiek in Kattenvenne hinzugekommen. Darüber hinaus können Kanalkarten zum Beangeln des Dortmund-Ems-Kanals ausgestellt werden. Zufriedenstellende Fangergebnisse sind jedoch ohne eine fachkundige Hege und Pflege der Gewässer nicht zu erwarten. Die regelmäßige Kontrolle und Regulierung der Gewässerqualität sowie entsprechende Fischbesatzmaßnahmen je nach Bedarf sind dabei unabdingbar. Ca. drei Arbeitstage pro Jahr dienen dazu, die vorhandenen Angelstellen instandzuhalten oder neue anzulegen. Dazu gehören Müllsammelaktionen, das Freischneiden der Angelplätze, die Instandsetzung ihrer Zufahrten oder das Aufhängen von Nistkästen. An Nachwuchsanglern gibt es keinen Mangel. Zwei Jugendwarte kümmern sich um die Jugendgruppe. Die von ihnen organisierten und sich jährlich wiederholenden Veranstaltungen erfreuen sich einer regen Beteiligung.

Es sind u. a. das Hegefischen, ein betreutes Nachtangeln, das Angeln in Zwillbrock, eine Tagesfahrt zum Forellensee sowie eine Veranstaltung im Rahmen des Kinderferienprogramms. Auch der gesellige Teil, der im Allgemeinen in die festen Termine wie das Anangeln, oder das Drei-Seen-Angeln mit eingebunden ist, kommt nicht zu kurz. Nach dem morgendlichen Angeln stehen zu Mittag dann die wohlverdiente Grillwurst oder das Steak bereit. Auch an Getränken mangelt es nicht. Gern erinnert man sich auch an die sommerlichen Fahrradtouren, in welche die ganze Familie eingebunden ist und die nach getaner „Anstrengung“ mit einem gemütlichen Ausklang enden. Seit Gründung des ASV im Jahre 1967 hat sich die Mitgliederzahl mehr als verzehnfacht. Waren es anfangs 26 Gründungsmitglieder, zählt der Verein heute – im Jahre 2010 – 313 Sportangler.

Geschichte

Die Vorsitzenden unseres Vereins

Heinrich Vennemann

(1967-1982) †

 

Heinrich Hackmann

(1982-1993)

 

Klaus Rehkopf

(1993-1999)

 

Erich Künnemann

(1999-2005) †

 

Dirk Fiegenbaum

(seit 2005)